Deutschsprachige Schriftstellerinnen im britischen Exil
Viele von ihnen fanden nach 1933 Zuflucht in Großbritannien: deutschsprachige und vorwiegend jüdische Schriftstellerinnen wie Veza Canetti, Hilde Spiel, Gabriele Tergit und Charlotte Wolff.
Sie kamen anfangs aus Deutschland, später auch aus der Tschechoslowakei und aus Österreich. Einige von ihnen waren bereits berühmt, andere standen erst am Anfang einer möglichen – aber jäh abgebrochenen – Karriere oder fingen erst im Exil zu schreiben an.
Doris Hermanns widmet sich in ihrem Buch den Lebens- und Arbeitsbedingungen von Autorinnen im britischen Exil zwischen 1933 und 1945 und entdeckt dabei auch Autorinnen, die von der Literaturgeschichte ignoriert werden, weil sie ihre Bücher auf Englisch schrieben.
Sie fragt nach der Rolle von Herkunft und Sprache für das Leben im Exil und für die Identität als Schriftstellerin, beleuchtet Netzwerke und Veröffentlichungsmöglichkeiten und gibt aufschlussreiche Einblicke in historische und soziale Zusammenhänge. Sie zeigt, dass der Kreis gar nicht so klein war, wie man vermuten könnte, und macht deutlich, wie aktuell diese Fragestellungen immer noch und wieder sind.
Schriftstellerinnen im britischen Exil:
- Veza Canetti
- Elisabeth Castonier
- Annette Eick
- Anna Gmeyner
- Henriette Hardenberg
- Mela Hartwig
- Anna Maria Jokl
- Joe Lederer
- Erna Pinner
- Hilde Spiel
- Gabriele Tergit
- Martina Wied
- Charlotte Wolff
- Hermynia Zur Mühlen
Doris Hermanns, geboren 1961 in Bardenberg bei Aachen, lebte 25 Jahre lang als Antiquarin und Autorin in Utrecht und ist seit 2015 in Berlin als Autorin, Publizistin, Redakteurin und Übersetzerin tätig. Sie veröffentlichte u.a. zahlreiche Porträts von Frauen auf www.fembio.org.
Im AvivA Verlag erschien 2012 die Biografie »Meerkatzen, Meißel und das Mädchen Manuela. Die Schriftstellerin und Tierbildhauerin Christa Winsloe«.
Sie ist außerdem Herausgeberin der Feuilletonsammlung »Auto-Biographie und andere Feuilletons« von Christa Winsloe sowie Herausgeberin und Übersetzerin von »Sixty to Go. Roman vom Widerstand an der Riviera« von Ruth Landshoff-Yorck.
2021 gab sie den Roman »Christian Voß und die Sterne« von Hertha von Gebhardt heraus. Im Mai 2022 erscheint ihr Buch »Und alles ist hier fremd« über deutschsprachige Schriftstellerinnen im britischen Exil von 1933 bis 1945.
Zur Frankfurter Buchmesse wurde sie als »BücherFrau des Jahres 2021« ausgezeichnet.
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