Madame D´Ora – ihre Tagebücher aus dem Exil
D’Ora, mit bürgerlichem Namen Dora Kallmus, war eine Fotografin von internationalem Rang mit Ateliers in Wien und später in Paris, wo sich Persönlichkeiten von Gustav Klimt bis zum Kaiserhaus, Josephine Baker bis Pablo Picasso porträtieren ließen.
1940, nach der Okkupation Frankreichs, verlor sie ihren Besitz. Ihre geliebte Schwester wurde 1941 nach Lodz deportiert. D’Ora floh in den Süden Frankreichs und lebte rund drei Jahre in einem Bergdorf in der Ardèche, wo sie ein Tagebuch führte und Essays sowie einen Roman schrieb. Sie plante, Teile dieser Schriften nach dem Krieg zu veröffentlichen, fand aber keinen Verlag.
Die Herausgeberin Eva Geber hat nun diesen Nachlass erstmals umfassend aufgearbeitet und begleitet ihn mit einem erläuternden Essay sowie Zeit- und Polizeidokumenten.
Das Ergebnis ist das intime Bild einer Frau, die trotz Not und Gefahr nicht bereit ist, sich aufzugeben, die ihre Würde bewahren und ihre Werte leben will.
D’Oras Aufzeichnungen zeigen anschaulich, wie sich der Blick eines Menschen durch die Bedrohung des Nationalsozialismus verändert.
Dora Kallmus (1881−1963), 1907 Atelier in Wien unter dem Künstlernamen D’Ora
1910 erste Einzelausstellung in Wien und Teilnahme an der Internationalen photographischen Ausstellung in Dresden
1925 Atelier in Paris unter dem Namen D’Ora Paris, 1928 Ausstellung gemeinsam mit Man Ray in Paris
1940 Verkauf des Ateliers, 1942 Flucht in den Süden Frankreichs
ab 1946 Fotos in Flüchtlingslagern und ab 1949 in Pariser Schlachthäusern
1962 Rückkehr nach Österreich.
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