In London vibriert während des Kriegs die Ungewissheit.
Der Exil-Schriftsteller John Truck wandert durch den nächtlichen Nebel und verabredet sich in einem Lokal mit Jane, in die er rettungslos verliebt ist. Doch Jane will sich nicht festlegen, und auch sie kämpft als Emigrantin mit ihren eigenen Sorgen und Ängsten.
So macht sich Truck auf den Weg zu seinem Nachtdienst im BBC-Gebäude. Dabei sieht er die Ausgebombten in U-Bahnschächten campieren und wird von toten Londoner Dichtern begleitet.
Marlowe, Shelley, Keats und Byron klagen über ihre Schuld an der Wirklichkeit und ihre Hilflosigkeit vor diesem Moment der Geschichte. Truck hingegen kehrt in Gedanken immer wieder zu Jane zurück.
Hans Flesch-Brunningen arbeitete während des Zweiten Weltkriegs bei der BBC. In »Perlen und schwarze Tränen« beschreibt er London im Krieg und die Situation der Emigranten, auch diejenige seiner späteren Ehefrau, der Schriftstellerin Hilde Spiel.
Hans Flesch-Brunningen, * 1895 in Brünn/Tschechien, † 1981 in Bad Ischl/Oberösterreich, studierte Jura in Wien, ab 1925 lebte er in Italien, Frankreich und Berlin.
1934 emigrierte er nach Großbritannien, wo er sich zunächst mit Gelegenheitsjobs über Wasser hielt; von 1939 bis 1958 war er als Sprecher, Übersetzer und Redakteur in der österreichischen Abteilung der BBC tätig.
1963 kehrte er nach Wien zurück und heiratete die Schriftstellerin Hilde Spiel.
Neben Romanen schrieb er Novellen und Theaterstücke. »Perlen und schwarze Tränen« erschien erstmals 1948.
Pressestimmen
»Einordnen kann man das Werk auch unter die großen Stadtromane. Das London Fleschs kann leicht mithalten mit Döblins Berlin, Doderers Wien oder Joyces Dublin.«
Wolfgang Straub, Ö1/Ex libris
»Eine Phantasmagorie und ein fantastischer Roman! Der Satz ohne jeden Schnickschnack, das Lesebändchen obligat, der Titel von Jorghi Poll selbst illustriert: Wie alle Bücher der Edition Atelier schön gestaltet und auf höchstem handwerklichem Niveau gemacht.«
Michael Omasta, Falter
»Ein – versteckter – Höhepunkt der Exilliteratur, mit Autobiografischem angereichert«
Peter Pisa, Kurier
»Das von Evelyne Polt-Heinzl im Vorwort als ›einer der drei großen, auch formal herausragenden Romane der österreichischen Exilliteratur‹ klassifizierte Buch erfasst auf sprachlich großartige Weise, mit düster visionärer Kraft und scharfem Blick die menschliche Fähigkeit zum Bösen, die im Ereignis Krieg eskaliert.«
Bernadette Conrad, Wiener Zeitung
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