Eine jüdische Arbeiterfamilie in Wien
Vilma Neuwirths Erinnerungen dokumentieren auf einzigartige Weise den Überlebenskampf einer jüdischen Wiener Arbeiterfamilie.
Ein seltenes und kraftvolles Zeugnis der österreichischen Vergangenheit.
Im Haus Glockengasse Nr. 29 lebten bis 1938 jüdische und christliche Kleingewerbetreibende und Arbeiter friedlich miteinander.
Man half sich im Alltag und pflegte, soweit es die begrenzten Mittel zuließen, gute Nachbarschaft.
Im März 1938 wurden aus Nachbarn schlagartig Verfolger und Verfolgte:
Erniedrigungen wie die berüchtigten Reibpartien, Flucht und Deportation standen auch in der Glockengasse an der Tagesordnung.
Mittel für eine organisierte Flucht gab es nicht. Auch die ärmlichsten Wohnungen wurden arisiert. Das Überleben der jüdischen Bewohnerinnen und Bewohner kam einer Unmöglichkeit gleich.
Vilma Neuwirth überlebte die Schrecken und den Terror der NS-Herrschaft als Sternträgerin in der Wiener Glockengasse, nicht zuletzt durch den Mut ihrer Mutter.
Sie erzählt in ihren Erinnerungen an die Jahre 1938 bis 1945 eindringlich von den täglichen Veränderungen unter den neuen Machthabern, von der antisemitischen Hetze der Nachbarn, von jugendlichem Leichtsinn und dramatischen Trennungen.
In ihrem Buch erzählt Vilma Neuwirth nicht nur von ihrem persönlichen Schicksal, sondern auch von dem ihrer Familienangehörigen, jenen, die in den Vernichtungslagern der Nationalsozialisten umgebracht wurden, aber auch jenen, die in Wien auf abenteuerliche Weise überleben konnten.
Pressestimmen
Dieses Buch habe ich gelesen wie einen Krimi. Weil es einer ist. Allerdings bleibt rätselhaft, woher all diese Verbrecher plötzlich gekommen sind.
Elfriede Jelinek
Mit „Glockengasse 29“ hat Vilma Neuwirth ein Volksbuch geschrieben – eines, das Jung wie Alt und auch den ungeübten Lesern zugänglich ist, unterhaltsam und lehrreich, ein Buch über die Angst und wie man mit ihr zurechtkommt, eines auch, das uns ein vertrautes und doch fremdes Wien vorstellt.
Erich Hackl
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