Eine Einführung in zehn Bildern
Sznaider stellt in diesem Buch den Widerspruch zwischen dem theoretischen Anspruch auf eine »normale« Gesellschaft und der israelischen Realität in den Fokus. Durch ikonische Ereignisse und Bilder zeigt er, wie die Gesellschaften in Israel sich ständig gegenseitig herausfordern und um eine Definition israelischer Identität ringen. Angesichts der Krise, die das Land derzeit durchlebt, stellt sich der Soziologe Natan Sznaider die Frage, ob man die israelische Gesellschaft überhaupt mit den klassischen Methoden bewerten kann.
Der Zionismus sollte die Juden aus ihrer Weltlosigkeit befreien und ihnen eine »normale« territoriale Souveränität geben, sie durch einen »normalen« Staat mit seinen Institutionen und staatsbürgerlichen Kriterien zu einem Teil der Weltgemeinschaft machen. Aber genau das ist eine der unlösbaren Spannungen, die die Gesellschaften in Israel durchziehen. Es ist daher schwierig, allgemeingültige historische und soziologische Modelle und Kriterien auf Israel anzuwenden.
Natan Sznaider, 1954 in Deutschland als Kind aus Polen stammender staatenloser Überlebender der Shoah geboren, ging mit 20 Jahren nach Israel und studierte an der Universität von Tel Aviv Soziologie, Psychologie und Geschichte.
Er lehrt heute als Professor für Soziologie an der Akademischen Hochschule in Tel Aviv.
Im Suhrkamp Verlag erschien 2007 von ihm, zusammen mit Daniel Levy: Erinnerungen im globalen Zeitalter: Der Holocaust.
Pressestimmen
»Doch nicht nur die Beschreibung dieser einzelnen für sich spannenden Teile des israelischen Mosaiks macht das Buch lesenswert. Es ist vor allem Sznaiders Fähigkeit, diese Erkenntnisse sprachgewandt umzusetzen, die die Lektüre auch für Nichtsoziologen zu einem Gewinn macht.«
Kevin Zdiara, taz. die tageszeitung
»Es ist gerade die Brüchigkeit der so grundgelegten Gruppenidentität … die es immer wieder erforderlich macht, israelische Identität(en) neu zu erfinden. Diesen Prozessen nachgefühlt zu haben, ist das große Verdienst Sznaiders.«
Tilman Asmus Fischer, Der Tagesspiegel
»… So liest man sich erstaunt, amüsiert, erschrocken und kopfschüttelnd, irritiert und aufgeklärt durch die essayistisch geschriebenen Kapitel und lernt viel.«
Harald Welzer, DIE ZEIT
»Dieses Buch eröffnet neue Perspektiven und bietet vielseitige Einsichten, weil es den klaren Blick jenseits der einäugigen Anschauungen wagt.«
Doron Rabinovici, der Standard, Wien
»Will man [Israel] eher verstehen als beurteilen, dann ist diese Betrachtung von Sznaiders Bildern eine großartige Möglichkeit.«
Anita Pollak, Wina (April 2018)
»… in zehn meisterhaften Miniaturen zeichnet Sznaider das bunte Kaleidoskop eines Landes, das geprägt ist vom ständigen Kampf zwischen staatlicher Normalität und der metaphysischen Sehnsucht nach Erlösung, zwischen dem Zionismus als säkularer Nationalbewegung und dem Judentum als bestimmender religiöser Kraft.«
Stefan Winkler, Kleine Zeitung
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