Schwul unterm Hakenkreuz – Franz Dohms
Franz Doms ist eines der vergessenen Opfer der NS-Justiz. Wie tausende andere schwule Männer wurde er verfolgt, diskriminiert, inhaftiert und schließlich zum Tode verurteilt. 1944 starb er im Alter von 21 Jahren im Hinrichtungsraum des Landesgerichts Wien. Bis zu seinem Tod blieb er loyal und denunzierte nie andere, um sich selbst zu retten.
Jürgen Pettinger hat sich intensiv mit Franz Doms Leidensweg auseinandergesetzt, erzählt bildhaft, was über sein Leben bekannt ist, zitiert aus überlieferten Ermittlungs- und Gerichtsakten und bildet Dialoge anhand von Gesprächsprotokollen nach.
Doch Pettingers Zugang ist mehr als eine bloße Rekonstruktion der Fakten. Er taucht tief in die Welt Franz Doms’ ein und zeichnet dessen letzte Lebensjahre auf intime und packende Weise nach, wodurch sein tragisches Schicksal, das exemplarisch für die systematische Verfolgung Homosexueller während des NS-Regimes steht, nah und spürbar wird.
„Er ist ein völlig haltloser, seinen widernatürlichen Trieben gegenüber machtloser Verbrecher, bei dem von Freiheitsstrafen kein erzieherischer oder abschreckender Erfolg mehr zu erwarten ist.”
Anklageschrift gegen Franz Doms
Jürgen Pettinger, geboren 1976 in Linz, hat Wirtschaft & Management in Innsbruck studiert und als Redakteur und Moderator von Tirol heute im ORF-Landesstudio Tirol gearbeitet. 2012 wechselte er ins ORF-Zentrum Wien. Er moderiert die ZIB18, die ZIB Flashes, ZIB Nacht und gestaltet regelmäßig TV- und Radio-Reportagen.
Für das Ö1-Radiofeature Mit einem Warmen kein Pardon. Der Fall Franz Doms wurde er mit dem Prof. Claus Gatterer-Preis und dem deutschen dokKa-Preis geehrt.
Pressestimmen
Eine aufklärende, beeindruckende und zugleich aktuelle Lektüre über die mühsam erkämpfte Gleichstellung wie Gleichberechtigung von homosexuellen und heterosexuellen Menschen.
Jutta Kleedorfer, bn
Das Schicksal Homosexueller unter dem Terror-Regime der Nazis ist ein dunkles Kapitel, das in der Aufarbeitung der Geschichte oftmals vergessen wird. Ein tragisches Versäumnis der Erinnerungskultur, dem der Journalist Jürgen Pettinger nun mit einem eindringlichen Buch entgegentritt.
Kronen Zeitung
Eine einfühlsame, erschütternde Biografie.
Ernst Reuß, nd
Was dieses beispiellos recherchierte Sachbuch auszeichnet, ist eine Mischung aus journalistischer Objektivität und romanhafter Empathie […] Dieses Buch verhilft zu einer lang überfälligen Auseinandersetzung über diese Vernachlässigung und eignet sich auch gut als Schullektüre. Unbedingt empfohlen!
Markus Jaeger, ekz
Pettinger legt mit diesem Buch ein Stück Erinnerungskultur vor.
Christina Pausackl, Die Zeit
Mit „Franz“ hat Pettinger diesem NS-Opfer ein literarisches Denkmal gesetzt und an ein Unrecht erinnert, das viel zu lange ignoriert wurde.
Nina Horaczek, Falter
Franz Doms ist eines der vergessenen Opfer der NS-Justiz. Jürgen Pettinger gibt dem exemplarischen Schicksal eine Stimme.
Carmen Baumgartner-Pötz, Tiroler Tageszeitung
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