Eine deutsche Nervenklinik und der Wahn vom „unwerten Leben“
„Was nicht hier ist, ist nirgends.“
In der Schweriner Nervenklinik werden 1941 im Rahmen nationalsozialistischer Euthanasie 179 Patienten als „lebensunwert“ ermordet.
Ihre Akten bleiben auch nach dem Ende der Nazizeit unter Verschluss – im Ministerium für Staatssicherheit der DDR –, bis sie nach der Wende 1990 ins Berliner Bundesarchiv gelangen, wo Helga Schubert sie auswertet.
Entstanden ist keine historische Studie, sondern ein bewegendes und einzigartiges Stück Literatur:
In ›Die Welt da drinnen‹ erzählt Helga Schubert von der Innenwelt der „Wahnsinnigen“ und der wahnsinnigen Außenwelt ihrer Ärzte und Pfleger.
Helga Schubert, geboren 1940 in Berlin, studierte an der Humboldt-Universität Psychologie. Sie arbeitete als Psychotherapeutin und freie Schriftstellerin in der DDR und bereitete als Pressesprecherin des Zentralen Runden Tisches die ersten freien Wahlen mit vor.
Nach zahlreichen Buchveröffentlichungen zog sie sich aus der literarischen Öffentlichkeit zurück, bis sie 2020 mit der Geschichte ›Vom Aufstehen‹ den Ingeborg-Bachmann-Preis gewann.
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