Unterwegs zu den Sepharden von Sarajevo, Gotscheer Deutschen, Arbëreshe, Sorben und Aromunen
In Sarajevo lässt sich Karl-Markus Gauß bei einem Mokka und trübem Schnaps von der Vergangenheit der Sepharden erzählen. Er bahnt sich einen Weg in die slowenische Gotschee, wird empfangen von einem wortkargen Bauern und misstrauischen Hunden.
Im Dunst von Zigaretten und Minze lauscht er den Abëreshe, vom Sturm der Geschichte in ein süditalienisches Bergdorf geweht. Er fährt nach Ostdeutschland, ins Herzland der katholischen Sorben, wo seit Jahrhunderten jeder zwei Namen trägt.
Er sucht die Aromunen in Mazedonien auf, eines der ältesten Völker Europas, im 20. Jahrhundert ins Abseits geraten.
Gauß lässt sich mitreißen vom Strom der Erzählungen und erschafft daraus eine Geschichte der vergessenen Völker Europas, nimmt uns mit in die verborgenen Winkel des Kontinents.
Karl-Markus Gauß (*1954 in Salzburg) ist Autor und Journalist. Er studierte Germanistik und Geschichte und veröffentlicht Essays, Reportagen, Journale, kritische Kommentare und Reiseberichte.
Seit 1991 ist er Herausgeber der Zeitschrift Literatur und Kritik.
Für sein Werk wurde er u. a. mit dem Österreichischen Kunstpreis für Literatur, dem Jean-Améry-Preis für europäische Essayistik und dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung ausgezeichnet.
Karl-Markus Gauß lebt in Salzburg.
Pressestimmen
»Gauß hat Begegnungen von seltener Intensität festgehalten, gelungen ist ihm dabei eine Kulturphilosophie. Eine gleichermaßen poetische wie profunde Hommage an ›Europas Ränder‹.«
Frankfurter Rundschau
»Die europäische Landschaft ist voll von Ruinen. Der österreichische Publizist ist ihr kundiger und subtiler Leser. Er ist den Misstönen des Sozialen auf der Spur, weil er ein gutes Gehör für Ungerechtigkeiten aller Art hat. Er erkennt sie im Großen und in Einzelbiografien, in denen sich oft auch wieder nur das Gesamtbild spiegelt.«
Paul Jandl, Neue Zürcher Zeitung
»Schon nach wenigen Federstrichen sind dem Leser Land und Leute präsent. Dem erlebnisartigen Einstieg in die Randzonen, in denen der Autor sein erzählerisches Talent voll entfaltet, folgt eine historische Erkundung der jeweiligen Räume und Minderheiten.«
Klaus Kastberger, Falter
»Karl-Markus Gauß lehrt uns das Staunen über den Reichtum Europas. Wir entdecken ein Europa, das es immer noch gibt: eines der ethnischen und sprachlichen Trümmerlandschaften.«
Karl Schlögel, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Es ist ein Reisebuch, worin der Kontinent von seinen Rändern her betrachtet wird. Gauß’ Beschreibungsfreude erinnert an Handke oder Stifter.«
Leopold Federmaier, Der Standard
»Gauß sammelt Geschichten von denen, die am Rande stehen, und stößt damit doch mitten in die Geschichte unseres Kontinents. Vor allem aber bewahrt er, indem er von ihnen erzählt, zumindest einen Teil der aussterbenden Volksgruppen.«
Andreas Wirthensohn, Wiener Zeitung
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