Die Jakobsbücher – philosophischer Roman über Jakob Frank
Den einen galt er als Weiser und Messias, den anderen als Scharlatan und Ketzer. Eine der bedeutendsten Figuren des 18. Jahrhunderts ist er allemal:
Jakob Frank, 1726 im polnischen Korolówka geboren, 1791 in Offenbach am Main gestorben.
Als Anführer einer mystischen Bewegung, der Frankisten, war Jakob Frank fest entschlossen, sein Volk, die Juden Osteuropas, endlich für die Moderne zu öffnen; zeit seines Lebens setzte er sich für ihre Rechte ein, für Freiheit, Gleichheit, Emanzipation.
Tausende Anhänger scharte Jakob Frank um sich, tausende Feinde machte er sich. Und sie alle, Bewunderer wie Gegner, erzählen hier die schier unglaubliche Lebensgeschichte dieses Grenzgängers, den es weder bei einer Religion noch je lange an einem Ort hielt.
Es entsteht das schillernde Porträt einer kontroversen historischen Figur und das Panorama einer krisenhaften Welt an der Schwelle zur Moderne.
Zugleich aber ist Olga Tokarczuks ebenso metaphysischer wie lebenspraller Roman ein Buch ganz für unsere Zeit, stellt es doch die Frage danach, wie wir uns die Welt als eine gerechte vorstellen können – ein Buch, das Grenzen überschreitet.
Olga Tokarczuk, 1962 im polnischen Sulechów geboren, studierte Psychologie in Warschau und lebt heute in Breslau.
Sie zählt zu den bedeutendsten europäischen Autorinnen der Gegenwart. Ihr Werk (bislang neun Romane und drei Erzählbände) wurde in 37 Sprachen übersetzt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.
Für »Die Jakobsbücher«, in Polen ein Bestseller, wurde sie 2015 (zum zweiten Mal in ihrer Laufbahn) mit dem wichtigsten polnischen Literaturpreis, dem Nike-Preis, ausgezeichnet und 2018 mit dem Jan-Michalski-Literaturpreis.
Im selben Jahr gewann sie außerdem den Man Booker International Prize für »Unrast« (im Frühjahr 2019 im Kampa Verlag erschienen), für den sie auch 2019 wieder nominiert war: Ihr Roman »Der Gesang der Fledermäuse« stand auf der Shortlist.
2019 wurde Olga Tokarczuk mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet.
Zum Schreiben zieht Olga Tokarczuk sich in ein abgeschiedenes Berghäuschen an der polnisch-tschechischen Grenze zurück.
Pressestimmen
»Ein geniales literarisch-philosophisches Großwerk der Nobelpreisträgerin.«
Iris Radisch / Die Zeit, Hamburg
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