Das Ereignis – biografischer Roman von Annie Ernaux
Oktober 1963: Die 23-jährige Annie entdeckt, dass sie schwanger ist. Die Studentin aus bescheidenen Verhältnissen weiß: Wenn sie ein uneheliches Kind zur Welt bringt, wird sie alles verlieren. Das hart erkämpfte Universitätsstudium, die Hoffnung, dem engen, prekären Milieu der Eltern zu entkommen.
Sie ist entschlossen, die Schwangerschaft zu beenden, aber im Frankreich der 1960er Jahre ist Abtreiben illegal, und so beginnt für die junge Frau ein Spießrutenlauf, der sie von der Praxis eines überheblichen Arztes, ins Hinterzimmer einer zweifelhaften Engelmacherin führt und schließlich in der Notaufnahme endet.
Voller Scham versucht Annie, die Kontrolle über ihr Leben zurückzugewinnen, und begegnet dabei überall erschreckender Gleichgültigkeit.
Wie ist es, wenn man als Frau abtreiben will und es nicht darf? Mit schonungsloser Offenheit erzählt Annie Ernaux von ihrem eigenen Schwangerschaftsabbruch. Und von den Demütigungen, Verletzungen und Stigmatisierungen, die sie dabei erleiden musste – und die bis heute nachhallen.
Annie Ernaux, geboren 1940, bezeichnet sich als »Ethnologin ihrer selbst«. Sie ist eine der bedeutendsten französischsprachigen Schriftstellerinnen unserer Zeit, ihre zwanzig Bücher sind von Kritik und Publikum gleichermaßen gefeiert worden.
Pressestimmen
»Annie Ernaux zu lesen, ist eine schier körperliche Erfahrung. … Mikroskopisch verdichtet [sie] ihre persönlichen Erinnerungen zu einer kollektiven weiblichen Unrechtserfahrung.«
Timo Posselt, NZZ am Sonntag
»Das Ereignis ist eine Kampfansage an Geschlechterklischees.«
Meike Fessmann, Süddeutsche Zeitung
»Annie Ernaux‘ Stil ist nüchtern, und sie erzählt so präzise, wie es ihre eigenen Erinnerungen erlauben, denen sie mit aller Kraft nachspürt. … Das Ereignis ist bereits vor zwanzig Jahren in Frankreich erschienen, doch die Geschichte hat nichts an Aktualität und Brisanz eingebüßt, im Gegenteil.«
Melanie Mühl, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Ein weiteres kleines, großes Werk der 81-jährigen Schriftstellerin.«
Elke Schmitter, DER SPIEGEL
»Die Eindringlichkeit, die Annie Ernaux mit ihrer Kunst der Kondensierung erreicht, findet sich auch in der hervorragenden Übersetzung von Sonja Finck wieder.«
Franziska Wolffheim, Der Tagesspiegel
»… ein beeindruckendes Manifest einer Frau zwischen Körper und Geist.«
Kathrin Witter, Die literarische Welt
»Die große Kunst von Annie Ernaux besteht darin, dass sie durch die Intensität ihrer Darstellung auch uns ähnliche Zeitreisen ins eigene Leben ermöglicht.«
Kathrin Witter, Das Standard
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