Damals in Kasrilewke – Weitere Geschichten aus dem Schtetl
Scholem Alejchem ist ein Klassiker der jiddischen Literatur, ein Mittler zwischen den Kulturen. Mit seinen augenzwinkernden Erzählungen über die osteuropäischen Dorf-Juden hat er einen bedeutenden Beitrag zur Bewahrung der jiddischen Kultur geleistet.
Es ist die Zeit des von Pogromen heimgesuchten russischen Zarenreichs. Die Juden in ihrem von Armut geprägten Schtetl sind ständigen Schikanen ausgesetzt. Scholem Alejchem entführt uns mit viel Wärme und hintergründigem Humor in jeden Winkel von Kasrilewke, in eine Welt, die aus den Fugen gerät.
Dem harten Alltag und den Judenpogromen stellen die tragischen Helden Scholem Alejchems die tröstliche Macht ihres Glaubens entgegen. Alejchem lässt seine Figuren die Geschichte des Zerfalls der traditionellen jüdischen Lebenswelt durchleben. Naiv sind sie, seine Schelme und Schlehmile, aber herzensgut. Das macht sie so sympathisch!
Scholem Alejchem (1859–1916) war einer der bedeutendsten jiddischsprachigen Schriftsteller. Bereits mit 21 Jahren Rabbiner, begründete er mit lebensnahen Milieu-Romanen seinen Ruf als größter Humorist der jiddischen Literatur. Die von ihm geschaffenen Charaktere aus allen Schichten des jüdischen Volkes Osteuropas haben geradezu metaphorische Bedeutung erlangt.
Zu seinen bekanntesten Romanen zählt ‚Tewje, der Milchmann‘, der es als Musical bis an den Broadway geschafft hat.
1905 wanderte Alejchem nach langen Irrfahrten in die USA aus. Seine letzten Jahre verbrachte er in New York.
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