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Baldermann

19,90

Marianne Enigl

 

2017, Hardcover, 192 Seiten
Mandelbaum Verlag eG
978-3-85476-534-9

Artikelnummer: 978-3-85476-534-9 Kategorien: , Schlagwörter: , , , ,
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Wien 1903 – Berlin-Plötzensee 1943. Eine Arbeitergeschichte im Roten Wien

Mit dieser Biografie von Josef Anton Baldermann, einem der vielen Unbekannten, die vom NS-Regime zum Tode verurteilt wurden, leistet Autorin Marianne Enigl einen Beitrag dazu, »dass wir zunehmend Stimmen und Geschichten hören, die vorher an den Rand gedrängt worden sind.« (Mary Fullbrook)

Es gibt noch sein leinengebundenes, vor der Gestapo verstecktes Tagebuch. Seine Schneebrillen, den Eispickel, Fotos vom Bergsteigen und inmitten der stolzen Sportlerriege des Arbeiter-Athletikklubs. Und vor allem sind da seine Briefe aus der Haft im KZ Groß-Rosen, dann in Berlin-Moabit und aus der Todeszelle in Plötzensee sowie die vielen hilflos verzweifelten Schreiben seiner kleinen Familie.

Josef Anton Baldermann war ein Kind des einst berühmten Roten Wien, Sozialdemokrat von Jugend an, widerständig gegen das NS-Regime und besorgter Vater eines Sohnes. Als die Gestapo Mitte 1941 zuschlug, war »Burli« gerade zehn Tage alt.

Baldermann ist 1943 mit sechs weiteren Wiener Arbeitern wegen angeblichen Hochverrats in Berlin hingerichtet worden. Sein Sohn hat bis heute bewahrt, was von ihm geblieben ist. Die Objekte und Dokumente erzählen vom Alltag, den Plänen und den Leidenschaften eines Mannes und seiner Angehörigen, bis sie durch das nationalsozialistische Verfolgungsregime an das existentielle Extrem gebracht werden.

Denn »es geht immer darum, dass man die Geschichten der Menschen erzählt, nicht nur das schreckliche Ende.« (Martin Pollack)

 

Marianne Enigl war mehr als drei Jahrzehnte lang Redakteurin des österreichischen Nachrichtenmagazins profil, im Fokus ihrer Arbeit stand die Zeitgeschichte.

Ihre Recherchen führten zur Mordanklage gegen den NS-Arzt Gross, sie ist Verfasserin zahlreicher profil-Serien, u.a. über die Familie Hitler, die Gestapo und die NSDAP in Österreich, NSÖkonomie, Adel und Nazis.

 

Pressestimmen

» … ‚Baldermann‘ ist ein persönlicher Einblick in das Leben der armen Menschen während der Nazidiktatur, ihres Kampfes ums Überleben und ihren kleinen Freuden. Marianne Enigl hat mit ihrer Bekanntschaft mit Baldermanns Sohn ein Buch hinterlassen, das eine Arbeitergeschichte aus dem Roten Wien erzählt, die stellvertretend für viele Vergessene des NS-Terrors steht.
Claus Michl-Atzmüller, „Der sozialdemokratische Freiheitskämpfer“ Nr. 04-05-06/2017

 

„Marianne Enigl hat durch die Bekanntschaft mit Baldermanns Sohn und mit den hinterlassenen Briefen einen Coup gelandet, um den sie zu beneiden ist. Auch wenn das Ergebnis verstört“
Prof. Hans Werner Scheidl, Tageszeitung Die Presse, 25.März 2017.

 

“ … Mithilfe zahlreicher Originaldokumente aus dem Familienbesitz, …, ist es Marianne Enigl gelungen, dem Metallarbeiter, Sohn böhmischer Migranten und Proletarierkind aus der Brigittenau, der sich dem Terror der Nazis nicht beugen wollte, ein literarisches Denkmal zu setzen. ‚Baldermann‘ ist nicht nur ein Buch über Widerstand und Verfolgung der so genannten kleinen Leute. Es ist ein sehr persönlicher Einblick in das Leben der armen Menschen während der Nazidiktatur, ihres Kampfes ums Überleben und ihrer kleinen Freuden. Etwa jener von Baldermann, als er endlich ein Bild seines geliebten „Bubis“ in die Haftzelle bekommen kann. …“
Nina Horaczek, FALTER 11/2017

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