Wer sagt dir, wer du bist?
Davon und von der unstillbaren Sehnsucht nach dem Leben selbst und seiner herausfordernden Grenzenlosigkeit erzählt Sasha Marianna Salzmann in ihrem Debütroman Außer sich. Intensiv, kompromisslos und im besten Sinn politisch.
Sie sind zu zweit, von Anfang an, die Zwillinge Alissa und Anton. In der kleinen Zweizimmerwohnung im Moskau der postsowjetischen Jahre verkrallen sie sich in die Locken des anderen, wenn die Eltern aufeinander losgehen.
Später, in der westdeutschen Provinz, streunen sie durch die Flure des Asylheims, stehlen Zigaretten aus den Zimmern fremder Familien.
Und noch später, als Alissa schon ihr Mathematikstudium in Berlin geschmissen hat, weil es sie vom Boxtraining abhält, verschwindet Anton spurlos.
Irgendwann kommt eine Postkarte aus Istanbul – ohne Text, ohne Absender. In der flirrenden, zerrissenen Stadt am Bosporus und in der eigenen Familiengeschichte macht sich Alissa auf die Suche – nach dem verschollenen Bruder, aber vor allem nach einem Gefühl von Zugehörigkeit jenseits von Vaterland, Muttersprache oder Geschlecht.
Sasha Marianna Salzmann ist Theaterautor:in, Essayist:in und Dramaturg:in. Für ihre Theaterstücke, die international aufgeführt werden, hat sie verschiedene Preise erhalten, zuletzt den Kunstpreis Berlin 2020.
Ihr Debütroman Außer sich wurde 2017 mit dem Literaturpreis der Jürgen Ponto-Stiftung und dem Mara-Cassens-Preis ausgezeichnet und stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises. Er ist in sechzehn Sprachen übersetzt.
Pressestimmen
»Jede Figur behandelt Salzmann mit derselben Sorgfalt von innen her. … Es macht Freude, ihr zu folgen.«
Ulrich Gutmair, taz. die tageszeitung
»Sasha Marianna Salzmann hat eine überbordene Form gefunden, über das zu sprechen, was nicht zu sagen, nur literarisch zu zeigen ist. … In diesem Sinne ist Außer sich ein junges Buch und eine einzigartige Markierung gegenwärtigen Erzählens.«
Hubert Winkels, Süddeutsche Zeitung
»… es sind vor allem die Verdichtung, die lebendige Sprache und der liebevolle Blick auf die Generationen und die Geschichte selbst, die Außer sich zu einem packenden Roman machen.«
Nadine Lange, Der Tagesspiegel
»Die Dramatikerin Sasha Marianna Salzmann sprengt mit ihrem grandiosen Romandebüt Außer sich die Grenzen von Ich und Welt.«
Sandra Kegel, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Salzmanns Sätze fließen über die Seiten, ihr Stil ist verschwenderisch und unmittelbar, es tauchen Charaktere auf, von denen man zuvor noch nicht gelesen hat. Toll.«
Claudia Voigt, DER SPIEGEL (10/2017)
»Außer sich ist ein kämpferischer Roman, der sich gegen jedes Festgelegtwerden aufbäumt.«
Ijoma Mangold, DIE ZEIT
»Salzmann beschreibt mit poetischer Härte diesen Kampf um einen Fetzen Selbstachtung, den verzweifelten Versuch der jungen Frau, sich zu erkennen mit den Augen und den Gefühlen eines anderen …«
Bernd Noack, Nürnberger Nachrichten
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