Staatsbildung, Wissenskultur und Geschichtspolitik in Zentraleuropa 1750-1850
Was war Aufklärung? Was war die Habsburgermonarchie? Über die Vielgestaltigkeit eines historischen Prozesses – und den durch ihn geprägten Staat.
Das Geschichtsbild der Aufklärung als Projekt der säkular-demokratischen Moderne entstand maßgeblich durch die Französische Revolution – doch es verschüttete ihre historische Vielgestaltigkeit.
Franz L. Fillafer entdeckt die Aufklärung in der Habsburgermonarchie neu:
Anhand ihrer Gestalter sowie der von ihnen aufgebauten Wissenskultur und Gesellschaft weist er erstmals nach, dass das Habsburgerreich während der »Restauration« kein Bollwerk gegen Aufklärung und Revolution war.
Stattdessen legt Fillafer Varianten der Aufklärung frei, die nicht in der Revolution mündeten, sondern gerade im Kontext der Revolutionsabwehr gediehen. Sie speisten sich aus eigenen Quellen und prägten den Habsburgerstaat langfristig.
Indem er die Aufklärung von der Fixierung auf »radikale Ideen« aus Westeuropa und auf ihre angebliche Vollendung durch Revolution und Liberalismus löst, legt Fillafer ein Analysemodell für die europäische Aufklärung, aber auch für ihre Transformation im 19. Jahrhundert vor.
Franz L. Fillafer ist Historiker am Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien. Zuvor forschte und lehrte er in Cambridge, London, Konstanz und Florenz.
Veröffentlichungen u. a.: The Worlds of Positivism. A Global Intellectual History, 1770-1930 (Mithg., 2018); A World Connecting? From the Unity of History to Global History, (2017); Josephinismus zwischen den Regimen. Eduard Winter, Fritz Valjavec und die zentraleuropäischen Historiographien im 20. Jahrhundert (Mithg., 2016).
Pressestimmen
»Ein immenses Pensum hat sich Fillafer aufgeladen und bewältigt es souverän und hochgebildet.«
Alexander Kluy, Der Standard, 12.06.2021
»Was das Buch auszeichnet, ist die Nahsicht auf die Ausprägungen der Phänomene der Zeit, die gründlich hinterfragt werden.«
Karl Vocelka, H-Soz-Kult, 05.08.2021
»Ein bahnbrechendes Buch.«
Thomas Winkelbauer, Die Presse, 06.02.2021
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