Von der russischen Revolution bis zur Tauwetterperiode
Nach dreißig Jahren Gefängnis und Lager kehrt Iwan Grigorjewitsch in die Freiheit zurück. Er zieht nach Moskau, dann weiter nach Leningrad, findet Arbeit und eine Frau. Wieder gehen die Jahre dahin – und Iwan versucht zu verstehen, nach welchen Gesetzen das Leben funktioniert.
Von der russischen Revolution bis hin zur Tauwetterperiode spannt Wassili Grossman den Bogen um Fragen nach Staat und Individuum, Verbrechen und Strafe, Schuld und Unschuld.
Im Mittelpunkt steht dabei sein gütiger Blick auf die Fehlbarkeit des Menschen.
Wassili Semionowitsch Grossman (1905-1964) war zunächst einer der anerkanntesten linientreuen Schriftsteller der Sowjetunion. Die Erfahrungen während des Krieges, die Katastrophe der europäischen Juden, die auch ihn unmittelbar traf, sowie die vielen Schicksale, denen er als Korrespondent der Armeezeitung Roter Stern begegnete, veränderten sein Leben jedoch von Grund auf und er wurde zu einem der unbeugsamsten Chronisten seiner Zeit.
Sein großes Stalingrad-Epos, dessen zweiter Band Leben und Schicksal 1961 beschlagnahmt wurde, erschien erst 16 Jahre nach seinem Tod in einem russischen Exilverlag in der Schweiz und wurde von dort aus in 20 Sprachen übersetzt. Dieser als Meisterwerk der russischen Literatur des 20. Jahrhunderts geltende Roman erschien 2007 in einer vollständig überarbeiteten und ergänzten Neuausgabe und wurde von der Presse wie von den Lesern als Wiederentdeckung gefeiert.
Inzwischen liegen unter dem Titel Tiergarten außerdem einige Erzählungen auf Deutsch vor.
Pressestimmen
„Grossmans Analyse der sowjetischen Wirklichkeit ist tiefgründig und messerscharf.“
Die Tagespost, Ingo Langner, 08.05.2010
„Grossmans Stil ist modern, expressionistisch, existentialistisch, – ein zweiter Isaak Babel.“
Deutschlandradio Kultur, Lutz Bunk, 13.04.2010
„Er ist ein begnadeter Stilist, ein Meister der poetischen Beschreibung von Natur und Gefühlen.“
Rheinischer Merkur, Raoul Löbbert, 08.04.2010
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